Der Weg zu starken Marketing-Botschaft

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Marketing Botschaft

In einem meiner letzten Blogartikel (klick) habe ich mich für Sie mit dem Marketing-Konzept und dessen Erstellung auseinandergesetzt. Wenn Sie diesen Artikel noch nicht gelesen haben, sollten Sie das unbedingt jetzt nachholen.

Heute bauen wir darauf auf und beschäftigen uns mit einem der wichtigsten Kernelemente jedes Marketing-Konzeptes bzw. jeder Marketing-Strategie.

Was ist eine Marketing-Botschaft?

Beginnen wir zunächst mit einer Definition für den Begriff „Marketing-Botschaft”:

„Die Marketing-Botschaft enthält die werbliche Kernaussage, die mit einem Produkt, einer Dienstleistung oder einer Marke in Verbindung steht und an den Konsumenten getragen wird. Es ist eine zentrale Aussage, die über das zu bewerbende Objekt getroffen wird. Sie ist veränderlich und sollte deshalb zu logischen Zeitpunkten überprüft werden.”

Heißt im Klartext: Hinter jedem Produkt und jeder Dienstleistung steht eine klare Botschaft.

Beispiele für Marketing-Botschaften:

„Dieser Elektroroller gibt dir Zeit zurück”

„Die einfachste Buchhaltungssoftware auf dem Markt”

„Der einzige Computer, der sich an deine Bedürfnisse anpasst”.

Ein gutes Beispiel für die Veränderlichkeit der Markenbotschaft bietet eine der größten Fast Food-Ketten der Welt (mit dem sehr bekannten “M” im Logo). Galt diese Marke früher vor allem als Fast Food-Anbieter für Kinder mit eigenem Clown und Spielplätzen bei zahlreichen Filialen, hat das Unternehmen mittlerweile einen vollständigen Imagewandel vollzogen – inklusive neuem Filial-Design und teils sogar veganen Burgern. Die Botschaft des Unternehmens hat sich zu 100 % gewandelt. Wollte man früher vor allem Kinder begeistern und damit auch ihre Eltern mit wöchentlichen Besuchen zwangsbeglücken, so sind heutzutage Letztere die angestrebte Stammkundschaft. Statt Spiel, Spaß und lecker Essen wird heutzutage auf Cafe, Regionalität und Nachhaltigkeit gesetzt.

Würden wir einen solchen Imagewechsel bei unseren 3 Beispielen von oben vollziehen wollen, könnten die neuen Marketing-Botschaften lauten:

„Der Elektroroller für Freizeitausflüge”

„Die vielseitigste Buchhaltungssoftware”

„Der schnellste Computer am Markt”

So minimal diese Veränderungen auf den ersten Blick wirken, so stark können sie sich auswirken. Der Elektroroller ist plötzlich das Nummer 1-Gerät für die Freizeit statt einem Gefährt für stressige Arbeitstage. Die Buchhaltungssoftware stellt nicht mehr den Anspruch an sich, die einfachste Software zu sein – sondern die vielseitigste, was natürlich mit einer Steigerung der Komplexität einher geht. Und unser Computer passt sich zwar jetzt nicht mehr an die Bedürfnisse der Nutzer an – oder prahlt zumindest nicht mehr damit – sondern glänzt vor allem durch sehr starke Prozessorleistung.

Eine Veränderung der Marketing-Botschaft stößt meist nicht das Unternehmen selbst an – viel eher ist es der Markt, dessen Anforderungen und Wünsche sich stetig verändern. Reagiert ein Unternehmen nicht auf diese, kann das verheerende Auswirkungen haben. Bekannte Beispiele dafür sind Kodak und Nokia, die beide früher einmal Marktführer auf ihrem Gebiet waren.

Die Eigenschaften einer starken Marketing-Botschaft

Was unterscheidet eine starke Marketing-Botschaft von einer schwachen? Nun ja, kurz gesagt: Die starke Marketing Message kommt bei den Kunden an und weckt Bedürfnisse bzw. den Glauben an die Erfüllung von Bedürfnissen.

Die meisten starken Marketing-Botschaften teilen diese 7 Eigenschaften:

  1. Sie kommen auf den Punkt.

Negativbeispiel: „In unserer komplexen Business-Welt hilft diese Software durch ausgewählte Algorithmen dabei, redundante Prozesse aufzulösen und den Überblick über das wachsende Organisationschaos in Ihrem Unternehmen zu bewahren.

Positivbeispiel: „Bewahren Sie den Überblick in einer komplexer werdenden Business-Welt – mit SOFTWARE XY.”

  1. Sie zeigen den Kundennutzen – aus dessen Sicht.

Negativbeispiel: „Diese Software haben wir mit unserer jahrelangen Erfahrung entwickelt und dabei besonderes Augenmerk auf Individualität und Schnelligkeit gesetzt.”

Positivbeispiel:„Erleben Sie die schnellste Individualsoftware am Markt.”

  1. Sie sprechen die Sprache Ihrer Kunden und verzichten auf komplizierte Begriffe.

Negativbeispiel: „KI-gestützte Software zur automatisierten Erstellung von Loop-Videos mit AR-Filtern.

Positivbeispiel: „VIDEOPORTAL XY verbindet dich und deine Kumpels – Videos sharen, chatten und immer live dabei sein!”

  1. Sie sind informell.

Negativbeispiel: „Durch redundante Netzwerkabläufe wird reibungsfreie Kommunikation garantiert.”

Positivbeispiel: „Keine Ausfälle – NIEMALS.”

  1. Sie sind originell.

Negativbeispiel: „Die knusprigsten Chips am Markt.”

Positivbeispiel: „So knusprig, dass es selbst deine Nachbarn hören.”

  1. Sie brauchen keine Erklärung:

Negativbeispiel: „Die beste Ergänzung für den Tech Stack Ihres Fußballvereins.”

Positivbeispiel: „Vereinfacht die Organisation in Ihrem Verein.”

  1. Sie bringen Kunden zum Lächeln:

Negativbeispiel: „Verbessern Sie Ihr Leben durch Vitamin A,B,C,D und K.”

Positivbeispiel: „Verdammt langweilige Werbung – aber das Produkt verbessert Ihr Leben..”

Ihre Marketing-Botschaft – echter Inhalt oder bloß eine leere Hülle?

Geschafft! Sie haben nun alle sprachlichen Barrieren aus dem Weg geräumt und vermutlich jetzt schon eine Botschaft entwickelt, die ins Ohr geht. Aber ist es wirklich IHRE Botschaft? Und erreichen Sie damit auch tatsächlich Ihre gewünschten Kunden Oder ist sie völlig austauschbar und könnte auch von jedem Ihrer Konkurrenten stammen?

Ob Ihr Produkt in Kombination mit Ihrer Botschaft tatsächlich den Nerv Ihrer Kunden trifft, können Sie feststellen, indem Sie sich die folgenden Fragen stellen: 

  1. Bietet Ihre Botschaft eine tatsächliche Lösung für den Kunden?

Mit einer Lösung können Sie dem Kunden konkrete Resultate versprechen – eine als Lösung verpackte Methode erklärt nur, wie Sie Dinge machen.

  1. Wie zeigt sich das Problem, das Sie lösen möchten?

Hier stellen Sie fest, ob Sie ein tatsächliches Problem Ihrer Kunden lösen – oder viel eher für sich selbst ein Problem erschaffen, weil Sie so eine tolle Lösung dafür gefunden haben. Suchen Sie nach konkreten Hinweisen am Markt, dass Ihr Problem tatsächlich existiert und dringend gelöst werden muss. Wenn das nicht der Fall ist, könnte es sein, dass Sie sich ganz einfach auf eine andere Branche als Zielgruppe fokussieren müssen.

  1. Was ist die Ursache – und was die Lösung?

Sprechen Sie mit Ihren bestehenden Kunden und finden Sie heraus, was sie als die tatsächliche Ursache für das Problem sehen – und denken Sie dann darüber nach, ob Ihr Produkt in Kombination mit Ihrer Botschaft tatsächlich eine Lösung bietet.

  1. Warum ist das wichtig?

Ist es überhaupt wichtig, das Problem zu lösen? Wie relevant ist eine Lösung für die Zielgruppe?

  1. Warum ist es jetzt wichtig?

Die richtige Idee zur falschen Zeit kann zum maximalen Misserfolg verkommen. Achten Sie deshalb auch auf das passende Timing. Wer aktuell auf eine Botschaft zum Thema Nachhaltigkeit setzt, der profitiert von einem boomenden Markt – vor 20 Jahren hätten viele Konsumenten das eher als unwichtige Floskel aufgefasst.

  1. Löst die Idee der Botschaft genau ein Problem?

Als Universallösung taugt nur das Schweizer Taschenmesser. Gut, das war jetzt sicher übertrieben. Dennoch machen Sie sich im Marketing das Leben deutlich einfacher, wenn Sie darauf achten, dass ein Produkt genau ein spezifisches Problem lösen kann. So können Sie Ihre Botschaft viel direkter an die Frau und den Mann bringen.

  1. Ist die Botschaft stammtischtauglich?

Ist Ihre Botschaft spezifisch, einfach und konkret genug, dass Sie diese jedem Bekannten, zu jeder Zeit erklären könnten? Wenn man Sie um 3 Uhr nachts weckt, würden Sie es dann schaffen? Und wenn Sie um 3 Uhr nachts noch aus sind, wie sieht es dann aus.

Der Weg zur starken Marken-Botschaft – guter Rat ist gefragt

Eine starke Botschaft entwickelt man nicht im Alleingang und schon gar nicht in wenigen Minuten. Sie muss immer wieder getestet und hinterfragt werden, bevor sie wirklich für die Resultate taugt, die Sie sich erwarten dürfen. Schrauben Sie Ihre Ansprüche hoch – schließlich ist die Botschaft das Zentrum all Ihrer Marketingmaßnahmen!

Wenn Sie sich an die Entwicklung Ihrer eigenen Marken-Botschaft machen, helfe ich gerne! Vereinbaren Sie jetzt gleich Ihr kostenloses Beratungsgespräch unter: LINK